Kürzlich bin ich mit meinen Wanderfreunden außerplanmäßig wandern gewesen. Wir waren nicht auf dem Sauerland Höhenflug unterwegs, sondern sind aus zeitlichen Gründen in der Heimat geblieben und einen wunderbaren kurzen Wanderweg in Ratingen gelaufen. Unser Ziel dabei war es, den Sonnenaufgang mitzuerleben und quasi mit der Sonne den Tag zu beginnen.
Der Sonnenaufgang ist aktuell um 5:20h und so ging die Wanderung gegen 5:00h morgens los. So früh wandern bedeutet natürlich auch noch früher aufzustehen, und so klingelte mein Wecker sehr pünktlich und sehr früh um 4:00h morgens. Nicht. meine. Zeit. Im Auto unterwegs hatte ich viel Angst Wild aufzuschrecken und so bin ich extrem vorsichtig gefahren. Tatsächlich habe ich an einer Stelle auch ein Reh am Straßenrand stehen und Blätter von den Büschen fressen sehen und da war ich sehr froh, so bedacht und langsam zu fahren.
Zu Beginn der Wanderung war von der Sonne noch nichts zu sehen, aber man spürte, wie die Farben des Himmels sich langsam immer stärker veränderten und es immer heller wurde. Ich konnte auch richtig spüren, wie ich selbst dadurch immer wacher wurde und so fühlte ich mich trotz der Uhrzeit eigentlich recht fit und guter Dinge.
Das erste, was ich direkt von der Sonne sehen konnte, war wie sie die Bäume im Wald anstrahlte und zum Leuchten brachte. Das war ein ganz toller Anblick, denn die Bäume wurden durch den Tiefstand der Sonne wie von unten angestrahlt und leuchteten in den intensivsten Farben. Dem gegenüber stand das tiefe schwarz der unbeleuchteten Baumstämme, was insgesamt einen wunderschönen Kontrast bot!
Etwas weiter den Hügel hinauf konnte ich dann auch einen direkten Blick auf die Sonne werfen und das Gefühl genießen von den morgendlich sanften Strahlen gekitzelt zu werden. Ein Gefühl, das tagsüber ungekannt ist, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und die Strahlen fast wie ein Gewicht auf der Haut liegen.
Weiter ging es unter einer sonnenbeschienenen Brücke hindurch. Man merkte nun sehr deutlich den Unterschied zwischen dem dunklen, schattigen Wald und den grellen höher gelegenen Orten, wo die Sonne bereits direkt ihr Licht hinwarf.
Das Licht auf den Wegen war einfach wunderschön und ich konnte gar nicht genug Fotos machen!
Bald stieg die Sonne immer höher und der Weg führte durch immer weniger Wald und immer mehr an Feldern entlang.
Schließlich stand die Sonne hoch am Himmel und wir liefen über Felder ohne Bäume und dadurch ohne Schatten. Das Einzige, was einen kühl hielt war eine leichte Brise, die ein wenig Erfrischung brachte.
Die Felder waren schon goldgelb gebrannt von der Sonne und sahen richtig hochsommerlich aus, obwohl der Frühling doch gerade erst vorbei ist. Lediglich ein paar Kamillen konnten noch einen grünen Eindruck vom Frühsommer vermitteln.
Ich war wahnsinnig froh so früh morgens losgewandert zu sein, denn zu einer späteren Uhrzeit wäre es einfach zu sonnig und viel zu heiß gewesen, um die gleiche Wanderung zu unternehmen. Hinzu kommt, dass ich in den letzten Wochen kaum Zeit hatte mich viel zu bewegen und ich dadurch wahnsinnig untrainiert bin und lange Strecken nur mit viel Mühe bewältigen kann.
Zurück zum Parkplatz ging es dann doch noch einmal durch ein kleines Waldstück und so konnten wir die letzten paar hundert Meter noch im Schatten genießen, bevor es nach Hause ging, an diesem wunderschönen, aber ungewöhnlich heißen Tag.
Ich hoffe ihr vertragt so große Hitze besser als ich und könnt das Sommerwetter in vollen Zügen genießen!! 🙂