Am vorletzten Tag der Reise war viel Regen angekündigt und so beschlossen wir weniger Natur und Landschaft und stattdessen mehr Kultur in der Gegend zu erkunden. So fuhren wir erst zum Salzbergwerk, dann zur Dokumentation Obersalzberg und schließlich zum Windbeutelbaron.

Das Besucherbergwerk war echt interessant. Man bekam typische Bergfahrerkleidung ausgeliehen und durfte/musste diese über seiner Kleidung anlegen. Dann ging es auch schon ab in den Tunnel. Unter Tage waren die Hintergründe der Salzgewinnung sehr verständlich und auch kindgerecht erklärt. Das reichte inhaltlich von der Ablagerung von Salz im Berg bis zu der Gewinnungsmethode vor Ort. Eine bereichernde Erfahrung und wirklich nett aufbereitet. Da wir eine der ersten Führungen mitgemacht hatten, war es bei unserer Ankunft noch recht leer und so waren wir erstaunt, als wir aus dem Ausgang herauskamen und sich eine Schlange bis auf die Straße erstreckte. Da hatten wir wirklich Glück!

Im Anschluss haben wir die Dokumentation Obersalzberg besucht. Dort gab es viele Artefakte aus der Nazizeit. Tagebücher und Briefe, sowie Fotosammlungen von Opfern. Viel kann ich dazu nicht schreiben, denn mir fehlen schlichtweg die Worte, um zu beschreiben wie ich mich angesichts der grauenvollen Taten, die damals von vielen Nazis begangen wurden, fühle. Völkermord jeglicher Art bleibt für mich einfach vollkommen unverständlich und ein furchtbares Grauen, das ich wohl nie ganz begreifen werde.

Mit einem bedrückenden Gefühl ging es dann also weiter für uns. Wir wollten unbedingt noch zum Windbeutelbaron fahren, der recht in der Nähe sein musste und uns mehrfach von einer sehr lieben Person ans Herz gelegt wurde. Dort angekommen konnten wir uns sogar draußen noch einen Platz ergattern und so auf einer kleinen Terasse mit herrlichem Blick auf die Berge Platz nehmen.

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In der Ferne konnten wir schon die nächste Regenfront herannahen sehen und so waren wir froh, als auch ein überdachter Platz frei wurde und wir uns umsetzen konnten. Das passierte wieder einmal genau im richtigen Augenblick, denn kaum 5 Minuten später brach ein heftiger Regen über uns herein.

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Dieser wurde immer mal wieder schwächer, um dann doch wieder an Kraft zu gewinnen und so saßen wir eine Weile dort, aßen und unterhielten uns und beobachteten die Nebelschwaden, die aus dem Wald aufzusteigen begannen, während es stärker und schwächer regnete.

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Es war schön dabei die Berge zu beobachten und dabei das am Tag Erlebte zu besprechen und verarbeiten. Gerade die Themen der Dokumentation Obersalzberg haben uns eine ganze Weile beschäftigt.

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Als der Regen schließlich abebbte bezahlten wir und fuhren wieder heim. Der Weg bergab war teilweise sehr neblig und als wir im Tal an der ersten Ampel hielten, roch es verbrannt und ich bemerkte, dass die Reifen qualmten.
Ich habe mich fürchterlich erschreckt, wusste aber auch nicht, was ich tun konnte und so fuhren wir noch bis nach Hause, da das Qualmen langsam abnahm. Beim Aussteigen prüfte ich sofort, ob ich irgendwelche Mängel oder Schäden feststellen konnte, aber bis auf eine Hitze an den Reifen konnte ich keinen Fehler feststellen.

Sofort rief ich meine Eltern an, um herauszufinden was falsch gelaufen sein könnte und so erfuhr ich, dass man beim bergab Fahren NIEMALS(!!!) durchgehend bremsen, sondern lieber die Motorbremse benutzen sollte. Etwas, das man in der Fahrschule im Rheinland wohl nicht lernt. Ich bin froh, dass nichts passiert ist und weiß für die Zukunft nun Bescheid. Aber was für ein Schreck!
Abends sind wir nur zu Fuß ein wenig durchs Dorf spaziert und haben sonst weiter nichts unternommen.

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